Nachhaltigkeit in der Kunst

In diesem Beitrag erfährst du welche Veränderungen und Maßnahmen ich ergriffen habe, um meine Kunst auch im Entstehungsprozess nachhaltiger zu gestalten. Eine Frage hat meine Arbeit komplett verändert. Welche das war, liest du weiter unten.

In folgenden Bereichen habe ich meine Arbeit umgestellt:

  • Materialien

  • Entsorgung

  • Rahmung

  • Verpackung

  • Versand

Nachhaltigkeit - DAS Thema

Überall hört und liest man von Nachhaltigkeit. Aber was ist das überhaupt? Und wie kann dieses Prinzip auf das künstlerische Schaffen übertragen werden?

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung. Dabei soll gewährleistet werden, dass sich die Ressourcen, die genutzt werden, regenerieren können. Dazu kommt die Langlebigkeit, die Umweltverträglichkeit, die Wiederverwendung und Müllvermeidung.

Ich fing an über meine Arbeit nachzudenken und wie ich sie nachhaltiger gestalten kann. Ich liebe das Meer und möchte es schützen und bewahren, aber wie soll ich das mit ruhigem Gewissen tun, wenn mein Schaffensprozess nicht nachhaltig ist?

Anfänglich war ich ziemlich überfordert. Was darf man, was darf man nicht? Achte ich auf alles, kann ich meine Kunst im wahrsten Sinne des Wortes an den Nagel hängen. Lasse ich die Umstellung? Zu anstrengend? Ist es den Aufwand wert? Ist es! Für mich, für dich, für uns alle.

Ich lernte ziemlich schnell, dass es nicht darauf ankommt, alles im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten, sondern überhaupt etwas im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten. Das Anfangen ist die größte Herausforderung und auch kleine Veränderungen können Großes bewirken.

Folgend erzähle ich dir, was ich verändert habe und worauf ich achte.

Material

Unter Material fallen Werkzeuge, Leinwände und Farben. Die Werkzeuge wie Pinsel und Spachtel sind dafür ausgelegt lange in Benutzung zu sein. Sie sind alle in Deutschland oder Frankreich produziert.

Die Leinwände sind ebenfalls in Deutschland produziert und bestehen aus FSC-zertifiziertem Fichtenholz aus der Region. Fichtenholz ist sehr robust und leicht. Zudem kommt, dass die Fichte ein schnell nachwachsender Rohstoff ist.

Die Frage der Farben hat mich lange beschäftigt. Hersteller gibt es wie Sand am Meer, aber wer achtet auf Umweltverträglichkeit? Gerade in der Farbindustrie wird viel mit Chemikalien gearbeitet. Zwei Hersteller, die ich schon nutzte und von denen ich aufgrund der Qualität begeistert bin, stachen heraus.

Zum einen ist das Schmincke, die zu 100% in Deutschland produzieren und zum anderen Liquitex, die ihre Produktionsstätten in Frankreich haben. Beide Hersteller setzen sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein, soweit das in ihrer Branche möglich ist.

Hier kannst du mehr über die Nachhaltigkeit von Schmincke erfahren: https://www.schmincke.de/unternehmen/nachhaltigkeit.html

Und hier mehr über das Vorgehen von Liquitex: https://www.liquitex.com/row/sustain/

Entsorgung

Die Entsorgung von Acrylfarben und Pinselwasser ist eine Herausforderung. Aber auch das ist möglich.

Acrylfarben dürfen im flüssigen Zustand nicht in den Restmüll. Aber warum sollte ich flüssige Acrylfarbe wegschmeißen? Getrocknet darf die Farbe in den Restmüll. Das ist recht simpel.

Komplizierter ist es bei dem Wasser oder dem Pinselreiniger. Da Acrylfarbe streng genommen Plastik ist, befindet sich nach dem Auswaschen der Pinsel Plastik im Wasser bzw. Pinselreiniger. Schütte ich das in den Abfluss, bringe ich Schadstoffe in das Grundwasser, die erheblichen Schaden anrichten können.

Die korrekte Entsorgung der Flüssigkeiten geschieht im Wertstoffhof. Mit verschließbaren Behältnissen können Flüssigkeiten transportiert werden. Die Behältnisse können selbstverständlich wiederverwendet werden.

Rahmung

Die Rahmung meiner Kunstwerke mit Schattenfugenrahmen war die erste Umstellung, die ich durchgeführt habe. Die eine Frage, die ich anfangs erwähnte, bezog sich auf die Rahmen.

Denn ich habe meine Werke zu Anfang in Rahmen aus Abachi-Holz gerahmt. Das ist sehr leichtes und günstiges Holz. Die Herkunft ist aber fragwürdig. Abachi ist ein Tropenholz und wegen seiner Beliebtheit werden ganze Plantagen in Afrika errichtet, wo vorher noch eine intakte Natur vorhanden war.

Das war der Anstoss umzudenken. Ich machte mich auf die Suche nach einem Rahmenbauer, der Schattenfugenrahmen aus FSC-zertifizierten Hölzern aus Deutschland fertigt. Und den habe ich gefunden. Nachhaltig produziert, hauptsächlich aus Fichte und Kiefer.

Verpackung

Die Verpackung spielt natürlich eine große Rolle. Das Kunstwerk muss sicher verpackt sein und dafür ist einiges an Material nötig. Leider oft auch Plastik. Ich habe Luftpolsterfolie schon immer gehasst. Natürlich fand ich es auch lustig die Bläschen platzen zu lassen, aber welch enormen Mengen an Müll durch Luftpolsterfolie entstehen, ist den Meisten nicht bewusst.

Seien wir ehrlich, Verpackungen werden zum Großteil einfach weggeschmissen. Als Alternative zur Luftpolsterfolie nutze ich jetzt flexible Wellpappe auf Rolle. Das Paketklebeband habe ich durch eine Papiervariante ersetzt. Zu meiner Überraschung ist die Handhabung wesentlich einfacher und es klebt auch noch besser. Somit ist die komplette Verpackung plastikfrei.

Um Müll zu vermeiden habe ich mir eine Option überlegt: die Verpackung ist auf das Kunstwerk zugeschnitten und kann im besten Falle wiederverwendet werden. Kaufst du eines meiner Kunstwerke erhältst du 10% Rabatt, wenn du mir die Verpackung zurück sendest. So schonen wir gemeinsam die Umwelt.


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Ein ehrliches Interview mit dem Künstler